Schloss Großkochberg

Schloss Großkochberg ca. 13 km (max. 15 min. mit dem Auto) von Rudolstadt entfernt

Einmal den Ort besuchen, an dem schon Goethe mehrfach verweilte.
Wer möchte das nicht?

Auf Schloss Großkochberg (teilweise auch „Schloss Kochberg“ genannt) haben Sie die Gelegenheit dazu. Es handelt sich hierbei um ein ehemaliges Wasserschloss in Zentralthüringen in der Nähe von Rudolstadt. Das Schloss Großkochberg hat eine wechselvolle Geschichte aufzuweisen und erfreut sich heute bei Touristen aus Nah und Fern  großer Beliebtheit. Wir stellen Ihnen die wichtigsten Fakten zu diesem beliebten Ausflugsziel vor.

Die Geschichte von Schloss Großkochberg

Das Alter des Schlosses kann heute nicht mehr exakt datiert werden. Bekannt ist, dass die gesamte Anlage rund um den zentralen Platz namens „Plattenhof“ errichtet wurde. Der älteste Teil der heute noch bestehenden Gebäude ist das sogenannte „Hohe Haus“ im Südosten der Anlage, welches erstmals im Jahr 1380 urkundlich erwähnt wurde. Dieses Gebäude war damals jedoch Bestandteil einer Wasserburg, von der sich heute kaum noch Spuren auf dem Gelände finden. Das Schloss selbst wurde erstmals im Jahr 1659 erwähnt und ausführlich beschrieben. In dieser Beschreibung wiederum finden sich auch Hinweise, die auf die Geschichte als Wasserburg schließen lassen. So ist beispielsweise von der Quelle im Schlosspark die Rede, von der aus man ein Röhrensystem aus Leitung baute, das dann den Burggraben mit Wasser versorgte. Wie bei Wasserburgen üblich, erfolgte der einzige Zugang zu dem Gebäudekomplex über eine Zugbrücke. Diese befand sich im Osten der Anlage und konnte – wie der Name impliziert – bei drohender Gefahr nach oben gezogen werden, so dass dank des Wassergrabens kein Eindringen in die Anlage mehr möglich war.

Das bereits erwähnte Hohe Haus ist noch heute der prägende Teil der gesamten Anlage. Es stammt aus dem 17. Jahrhundert und wurde im Stil der Renaissance errichtet. Im Westen und Norden des Schlosses, wo sich früher die Burggräben erstreckten, errichtete man im Laufe der Zeit einen ausgedehnten Park, welcher durch eine Brücke mit dem zentralen Gebäudekomplex verbunden ist. Später kam eine weitere Brücke hinzu, die in südlicher Richtung eine Verbindung zum Wirtschaftshof schafft.

Die Burg Großkochberg benannte man nach dem gleichnamigen Adelsgeschlecht aus dem 13. Jahrhundert. Die Anlage wurde über Generationen innerhalb der Familie sowie später in der Familie der Freiherren von Stein-Kochberg weitergegeben. Die Frau eines dieser Freiherren, Charlotte von Stein, pflegte eine intensive Freundschaft zu Johann Wolfgang von Goethe. Diese Freundschaft bewegte Goethe mehrfach dazu, Schloss Großkochberg einen Besuch abzustatten. Diese Besuche fanden in den Jahren 1775 bis 1788 statt.

Heute gehört Schloss Großkochberg der Klassik Stiftung Weimar. Vor kurzem meldeten jedoch Nachfahren der Familie Stein, die heute in Dänemark leben, Ansprüche auf Teile der Ausstattung des Schlosses an. Die Verhandlungen darüber dauern derzeit noch an, man hofft Einzelstücke erwerben bzw. sich auf eine Dauerleihgabe einigen zu können.

Im Jahr 1949 schließlich errichtete man im Schloss eine Goethe-Gedenkstätte. Da das Schloss in den folgenden Jahrzehnten jedoch zusehends verfiel, begann man in den 1960er- und 70er-Jahren mit einer umfangreichen Restaurierung. Erst im Jahr 1975 konnte das Schloss schließlich wieder der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. In den Zeiten der DDR nutzte man das Schloss als Erholungsheim, nach der Wende reiften zunächst Pläne für die Nutzung als Hotel, welche später jedoch wieder aufgegeben wurden.

Die heutige Nutzung von Schloss Großkochberg

Das Schloss ist heute ein beliebtes Ausflugsziel. Auf diese Funktion richtete man sich unter anderem dadurch ein, dass u. a. ein Schlossmuseum und ein Restaurant eröffnet wurden. Im Schlossmuseum sind unter anderem zwei Schreibtische zu sehen, an denen Goethe während seinen Besuchen gearbeitet hat.

Am Eingang des Schlossparks befand sich ursprünglich ein zweigeschossiges, barockes Gebäude, welches als Gartenhaus genutzt wurde. Da dieses Gebäude in seiner Substanz  vergleichsweise gut erhalten war, wurde es restauriert und leicht erweitert und dient heute als Theater. Man gab ihm den Namen „Das Liebhabertheater“. Das Gebäude wurde im Jahr 1975 wiedereröffnet und bietet seitdem ein umfangreiches Programm verschiedener Theater- und Konzertveranstaltungen, teilweise unter der Teilnahme von international bekannten und renommierten Künstlern. Das Theater ist vergleichsweise klein, es bietet lediglich 75 Sitzplätze. Viele Besucher schwärmen jedoch gerade deswegen davon, da das Theater ihrer Meinung nach eine besondere Atmosphäre sowie eine intime Nähe zwischen Künstlern und Publikum ermöglicht.

Der Schlosspark

Der ursprünglich große Garten von Schloss Großkochberg wurde zur damaligen Zeit zu einem Landschaftspark erweitert, dessen Größe etwa sechs Hektar beträgt. Dieser Park wurde im klassisch-romantischen Stil erschaffen, verwilderte aber später jedoch fast komplett. Erst in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts konnte er weitgehend originalgetreu rekonstruiert werden. Heute finden sich im Park unter anderem eine Turmruine, die Grottenanlage mit Begräbnisplatz, das Leinwandhäuschen, ein Badesee sowie der bei Besuchern besonders beliebt Blumengarten. Der gesamte Park ist mit einer Rinne aus Sandstein durchzogen, in der Wasser fließt. Dieses Wasser stammt aus dem Brunnen vor dem Theater. Der Park wird von einer eigenen Gärtnerei gepflegt und bewirtschaftet.

Wasserschloss Großkochberg mit Schlossgraben und Brücke

Infos für Besucher von Schloss Großkochberg

Adresse:

Schloss, Park und Liebhabertheater Kochberg
Im Schlosshof 3
07407 Uhlstädt-Kirchhasel OT Großkochberg

Öffnungszeiten:

Sommersaison beginnt ab dem 21. März 2023
Mo, Mi, Do, Fr, Sa & So von 10:00 – 18:00 Uhr

Eintrittspreise:

Erwachsene: 5,00 € (erm. 4,00 €)
Schüler (16-20 J.): 2,00 €

Kinder und Jugendliche unter 16 Jahren frei

Parken:

Besucher können nicht direkt am Schloss parken, sie müssen den Parkplatz am Ortsausgang in Richtung Engerda benutzen.